Mobil bewerben: Was braucht es dazu?

Immer mehr potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten wollen sich mobil bewerben. Damit das klappt, müssen auch die Recruiter bereit dazu sein.

Nicht nur die Jobsuche, auch das Bewerben läuft immer häufiger über das Smartphone oder ein Tablet ab. Der Anteil derjenigen, die sich mobil bewerben, hat sich in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt. Damit wird diese Form der Bewerbung immer zentraler. Diese Verlagerung auf die mobilen Devices fordert auch die Arbeitgebenden und die Recruiter. Einerseits müssen die Stellenausschreibungen und die genutzte Technologie den veränderten Bedürfnissen angepasst sein, andererseits ist bei vielen Recruitern auch ein Umdenken gefordert.

Einfacher Bewerbungsprozess

Viele Nutzer brechen einen Bewerbungsprozess ab, wenn er zu langwierig oder zu kompliziert war. Ein einfacher Bewerbungsprozess ermöglicht den Interessenten eine gute Erfahrung, also eine gute Candidate Experience zu erleben. Die Candidate Experience beginnt allerdings bereits viel früher, nämlich bei der Gestaltung der Stellenanzeige. Ist diese nicht auf mobile Geräte optimiert, können die Interessenten die Anzeige nicht richtig lesen und sich schlecht mobil bewerben. Gerade PDF-Anzeigen werden auf mobilen Geräten nicht optimal dargestellt. Interessierte müssen seitlich hin- und her scrollen oder zoomen, um die ganze Anzeige zu sehen und steigen deshalb schnell aus. Je geringer ihr Druck ist, eine neue Stelle zu finden, desto schneller klicken sie weg. So können passende Talente verloren gehen.

Optimale Darstellung

Um dies zu vermeiden, benötigen Sie ein Responsive Web Design. Dieses sorgt dafür, dass Ihre Webseite den Interessenten einheitlich angezeigt wird – ob am Computer, Tablet oder Smartphone. Sie müssen wenig scrollen und keine sonstigen Anpassungen auf dem Gerät machen. Logos, Texte und die Navigation passen sich der Bildschirmgrösse automatisch an. Mindestens Ihre Karriereseite entsprechend auszugestalten, verhilft zu mehr potenziellen Bewerbenden.

Unkompliziert mobil bewerben

Wichtig ist allerdings auch, dass die Karriereseite mit einem einfach auszufüllenden Formular die Möglichkeit bietet, sich schnell und unkompliziert von unterwegs zu bewerben. Vielleicht ermöglichen Sie auch, bereits vorbereitete Dokumente wie den Lebenslauf oder die Zeugnisse per Smartphone zu übermitteln. Ein ganzes Paket an Informationen samt Motivationsschreiben bereits im ersten Schritt zu übermitteln, ist bei der mobilen Bewerbung nicht üblich, denn nur so spart sie den Bewerbenden Zeit und lässt sich von überall erledigen.

Doch auch eine im herkömmlichen Sinne noch nicht vollständige Bewerbung gibt den Rekrutierenden einen ersten Eindruck des Interessenten und seinen Fähigkeiten. Ein ausführliches Motivationsschreiben können Sie als Recruiter in einem zweiten Schritt verlangen, wenn sich zeigt, dass ein Interessent als potenzieller Kandidat für die freie Stelle in Frage kommen könnte. Zu diesem Zeitpunkt hat auch der potenzielle Kandidat mehr Antrieb, eine oder zwei Stunden in ein Schreiben zu investieren.

Möglichkeiten nutzen

Wollen Sie trotzdem etwas über die Motivation der Bewerbenden erfahren: Wieso fragen Sie nicht nach einem kurzen Bewerbervideo? Dieses ist mit dem Smartphone gut machbar und gibt Ihnen einen sehr unmittelbaren Eindruck von den Interessenten.

Oder Sie verlangen von den Bewerbenden statt eines Lebenslaufes den Link ihres Xing- oder LinkedIn-Profiles. Damit tun Sie auch den Bewerbenden einen Gefallen, denn diese müssen bloss noch dieses Profil aktuell halten.

Bewerbungs-App entwickeln

Manche Unternehmen – vorab grössere Firmen – entwickeln eine eigene App für Interessenten, die sich mobil bewerben. Da eine solche Entwicklung doch eine finanzielle Investition bedeutet, bietet sich an, die App einer Jobplattform zu nutzen. Die Meisten verfügen inzwischen über eine entsprechende App.

Vorteile für Unternehmen

Das mobile Bewerben bietet nicht nur den Interessenten Vorteile, weil die Bewerbung schneller verschickt ist und von überall erfolgen kann. Die Unternehmen profitieren auch, da sie durch moderne Technologien in ein positives Licht gerückt werden. Gerade auch für die jüngeren Interessenten. Durch den kleineren Bewerbungsaufwand sind die Bewerbungen zahlreicher. Daraus ergibt sich ein grösserer Pool aus dem die passenden Bewerbenden herausgefiltert werden können. Ausserdem können die Unternehmen mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz gleich eine erste Vorauswahl treffen. Das spart Zeit, die beispielsweise in Bewerbungsgespräche investiert werden kann.

Zusätzlich sind die Bewerbungen kürzer und übersichtlicher. Das erleichtert die Arbeit der Recruiter, indem sie sich nicht durch einen grossen Stapel von Unterlagen kämpfen muss.

Oft ist die Befürchtung zu hören, dass durch das mobile Bewerben viele ungeeignete Kandidaten  bei den Unternehmen melden. Dem kann mit einer möglichst präzisen Formulierung der Anforderungen an die potenziellen Kandidaten entgegengewirkt werden. Dieser höhere initiale Aufwand lohnt sich auch im Hinblick auf den gesamten Auswahlprozess.

Korrekturen sind möglich

Nicht zuletzt ermöglicht Mobile Recruiting den Unternehmen schnell zu reagieren. Gehen beispielsweise nicht die richtigen oder zu wenige Bewerbungen ein, so können Sie in kürzester Zeit die Stellenanzeige optimieren.

Wer gegenüber dem mobilen Bewerbungsprozess noch skeptisch ist, sollte sich bewusst sein, dass Smartphone-Nutzer bis zu 80 Mal pro Tag zum Telefon greifen – in den seltensten Fällen, um zu telefonieren. Gerade die jüngere Generation zwischen 16 und 28 Jahren erreichen Unternehmen am ehesten über mobile Kommunikationskanäle.

Sie möchten Interessenten die Möglichkeit bieten sich ganz leicht und schnell über Ihr Stelleninserat zu melden? Kein Problem! Erfahren Sie mehr über Easy Contact von JobIQ.