Mobil bewerben ist im Trend. Ein Wisch nach links – nicht interessiert, ein Wisch nach rechts – von Interesse. Was sich nach der App Tinder für die Partnersuche anhört, funktioniert genauso auch für die Bewerbung auf Jobs. Rund 80 bis 150 Mal pro Tag zückt man das Smartphone, um einzukaufen, zu chaten oder um sich Stellenangebote anzuschauen. Findet sich für Kandidatinnen und Kandidaten eine interessante Stelle, so möchten sie sich schnell bewerben und nicht erst nach der Arbeit zuhause per Computer die Stelle nochmals suchen und eine Bewerbung schreiben. Gegen die Hälfte der jüngeren Stellensuchenden, der Generation Z mit den Jahrgängen 1994-2002, würden sich gerne per App bewerben können.
Das hat natürlich weit reichende Folgen für die Recruiter und die Unternehmen. Unternehmen müssen ihre Karrierewebseiten so einrichten, dass es möglich ist, sich rasch und vor allem unkompliziert online zu bewerben. Oder sie schreiben ihre offenen Stellen über Job-Plattformen aus, die für Online-Bewerbungen eine App bereitstellen.
Perspektive verändern
Die Recruiter müssen ihren Blickwinkel verändern. Denn im Unterschied zu den bislang üblichen Bewerbungsunterlagen sind die mobilen Bewerbungen unvollständig. Sie entsprechen eher einer Visitenkarte samt einem Lebenslauf, mit dem potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten ihr Interesse an der offenen Stelle bekunden. Die Recruiter erhalten nun die Gelegenheit, aufgrund einer vergleichsweise kurzen Information mit den Bewerbenden per E-Mail den Kontakt aufzunehmen. Diese Veränderung im Bewerbungsprozess verdeutlicht auch, dass sich der Arbeitsmarkt umkehrt und sich der Arbeitgeber bei den Fachkräften bewirbt.
Stellenanzeigen präzise formulieren
Manche Recruiter mögen fürchten, dass sie aufgrund der raschen und einfachen Bewerbungsmöglichkeit von einer Masse an irrelevanten Bewerbungen überhäuft werden. Allerdings gilt für die Recruiter, sich selbst in die Pflicht zu nehmen und die Stellenanzeigen so zu formulieren, dass sich nur die passenden Stellensuchenden angesprochen fühlen. Dies bedingt, die passenden Kandidatinnen und Kandidaten möglichst spezifisch zu beschreiben.
Angesichts der Häufigkeit, mit der die Nutzer zum Smartphone greifen, resultiert aus dem Angebot, sich mobil bewerben zu können, eine viel grössere Reichweite. Diese Chance sollten sich Unternehmen nicht entgehen lassen.
Mobil bewerben mit Sorgfalt
Doch aller Geschwindigkeit und Einfachheit zum Trotz: Auch mit mobilen Bewerbungen dürfen die Recruiter korrekte Bewerbungen erwarten. So sind Rechtschreibung, korrekte Grammatik und Vollständigkeit der Unterlagen immer noch ein Zeichen, dass sich Stellenbewerbende sorgfältig vorbereiten und entsprechend auch Interesse am Job haben. Auch wenn über das Smartphone eine lockere Kommunikation üblich ist, so gilt es bei einer Bewerbung das Gegenüber höflich anzusprechen.
Wer sich ernsthaft bewirbt, hat zuvor den Lebenslauf sorgfältig überarbeitet – egal, ob er schliesslich traditionell per E-Mail oder per Smartphone verschickt wird. Genauso dürfen Recruiter erwarten, dass das Profilbild professionell daherkommt. Ein Spass-Bild, das auch an Freunde verschickt wird, wirft ein schlechtes Licht auf Kandidatinnen und Kandidaten.
Individualität auch mobil möglich
Ausserdem gibt es auch mit der mobilen Bewerbung die Möglichkeit, die Stärken und Schwächen aufzuzeigen und die Individualität zum Ausdruck zu bringen. Bewerbende, die trotz der Kürze der Bewerbung oder des fixen Formulars diese Mühe aufwenden, heben sich von der Masse ab. Dies kann beispielsweise in einer Art Kurzprofil zu Beginn des Lebenslaufes sein. An diesem Ort haben Bewerbende die Gelegenheit, ihre Motivation für eine Stelle auszudrücken und sich auf die Anforderungen in der Stellenanzeige zu beziehen.
Mobile Bewerbungen ermöglichen grundsätzlich auch den Gebrauch von Videos. Bewerben sich Kandidatinnen und Kandidaten per Video, erhalten die Recruiter einen umfassenden Einblick. Dieser ist schon fast mit einem Vorstellungsgespräch vergleichbar. Gleichzeitig ermöglicht ein Video auch genau zu erkennen, welche Stellensuchenden sich gründlich für die Aufnahme vorbereitet und welche die Bewerbung zwischendurch schnell aufgenommen haben. Gerade für Ungeübte ist die Aufnahme eines Videos, in dem sie einen guten Eindruck hinterlassen und das Interesse für die Stelle angemessen zum Ausdruck bringen, ein nicht zu unterschätzender Aufwand. Er ist wohl schon fast vergleichbar mit einer traditionellen Stellenbewerbung mit allen üblichen Unterlagen.
Die Unternehmen sind bezüglich der Möglichkeit von Video-Bewerbungen momentan noch zurückhaltend. Die Zahl derjenigen, die mobile Bewerbungen ermöglichen, ist jedoch stetig ansteigend. Denn Unternehmen, die dabei nicht mittun, manövrieren sich über kurz oder lang gerade bei der Suche nach jüngeren Mitarbeitenden ins Abseits.
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