7 Möglichkeiten für Social Media Recruiting

Social Media Recruiting eignet sich bestens, um die passendsten Bewerber für Ihr Unternehmen zu gewinnen. Um die Möglichkeiten optimal auszuschöpfen, ist ein Überblick hilfreich.

Unternehmen, die sich in den Sozialen Medien als attraktiver Arbeitgeber präsentieren, benötigen dazu einigen Aufwand, Zeit und damit auch Geld. Weil über Social Media aber auch sehr viele Personen angesprochen werden können, ist der Aufwand im Vergleich zur Reichweite kleiner als mit andern Kommunikationskanälen. Ausserdem bietet Social Media auch kleinen Unternehmen eine Chance für Erfolg, denn hier punkten diejenigen Unternehmen, die wissen, wie potenzielle Kandidaten angesprochen werden wollen.

Das Vorgehen mit Social Media

Die Methoden im Social Media Recruiting sind dieselben wie in allen andern Recruiting-Kanälen. Der einzige Unterschied: sie finden in den Sozialen Netzwerken statt. Ein kurzer Überblick:

  • Active Sourcing: Dank der Daten, die Nutzer in den Sozialen Netzwerken von sich preisgeben, finden Sie bereits viele Informationen über die Personen. Wählen Sie geeignete Kandidaten für Ihre offene Position aus und sprechen Sie die Kandidaten gezielt an.
  • Content Marketing und Employer Branding: Mit Texten, Bildern und Videos, die Sie auf Ihren Social Media Profilen veröffentlichen, können Sie die Positionierung Ihres Unternehmens schärfen und die Aufmerksamkeit der Zielgruppe gewinnen.
  • Influencer Marketing: Mit starken Netzwerken zu Mitarbeitenden, Geschäftspartnern und Kunden setzen Sie darauf, in den Sozialen Medien potenziellen Mitarbeitenden empfohlen zu werden. Indem Sie versuchen, die Reichweite von einflussreichen Influencern zu nutzen, können Sie von deren Glaubwürdigkeit profitieren.
  • Stellenanzeigen und Karriereseiten: Verknüpfen Sie Ihre Karriereseite mit den Sozialen Netzwerken oder bieten Sie diese direkt auf Social Media an und veröffentlichen dort Ihre Stellenanzeigen.

Einige Unterschiede zu andern Recruiting-Kanälen existieren jedoch. Beispielsweise sind auf jeder Plattform unterschiedliche Zielgruppen zu finden. Manche Zielgruppen nutzen soziale Medien nicht oder sind Kontaktnahmen gegenüber kritisch. Diese Zielgruppe sprechen Sie besser über andere Kanäle an.

Viele Nutzer sind privat in sozialen Netzwerken. Entsprechend müssen Sie diese in unterhaltsamer, kreativer, persönlicher Art und Weise ansprechen. Videos und Bilder, mit denen Sie Geschichten erzählen, sind zielführender, als ellenlange trockene Texte.

Ihre Bewerbungsprozesse müssen mit den Sozialen Netzwerken verknüpft und an sie angepasst werden. Also keine komplizierten Prozesse.

Um in den Sozialen Medien Aufmerksamkeit zu gewinnen, brauchen Sie Experten-Wissen und die Unterstützung von Marketing und PR. Beziehen Sie sie in Ihre Aktivitäten ein.

Welche Plattform für welche Zielgruppe?

Auf einigen sozialen Plattformen wie etwa Online-Spielen, ist es sehr schwierig, Personen mit einem beruflichen Inhalt anzusprechen. Auf anderen Plattformen gilt es, die Zielgruppe der Plattform zu kennen. Suchen Sie für eine offene Stelle einen Studienabgänger oder haben Sie eine Lehrstelle zu besetzen, werden Sie eher auf TikTok eine passende Person finden, als auf Facebook. Dort hingegen finden Sie eher einen Senior-Kandidaten. Deshalb ein Überblick:

1. TikTok

Diese Plattform eignet sich für kurze Videos, in denen Sie beispielsweise eine Führung durch das Unternehmen machen können oder Mitarbeitende ihre Arbeit zeigen. Damit lohnt sich TikTok für Employer Branding. Indem Sie Videos mit Hashtag markieren, vergrössern Sie die Reichweite. Die App nutzen vor allem junge Personen.

2. Snapchat

Auch diese App wird vor allem von jungen Personen genutzt. Auf Snapchat können Sie Videos und Fotos während 24 Stunden mit Followern teilen. Danach werden sie automatisch gelöscht. Teilen Sie beispielsweise

per Facebook Ihr Snapchat Profil. Damit können Sie sich eine Community aufbauen und auch Fragen beantworten.

3. Instagram

Die Nutzer von Instagram sind junge, aber auch bereits etwas erfahrenere Berufstätige. Hier können Sie mehrmals täglich Fotos und kurze Videos aus Ihrem Unternehmen posten und die Nutzer direkt ansprechen. Kreieren sie gleichbleibende Formate für ihre Posts, damit die Nutzer sie wiedererkennen, und mit denen Sie auffallen. Zusätzliche Informationen oder ein Link zur Webseite bietet Neugierigen mehr Content. Mit der Story-Funktion von Instagram können Sie live Fragen von Kandidaten beantworten. Auf Kommentare sollten Sie immer antworten, damit Sie in Kontakt mit potenziellen Kandidaten kommen.

4. Twitter

Twitter eignet sich vor allem für kurze Meldungen. Wenn Sie dabei Hashtags verwenden, vergrössern Sie die Reichweite. Bauen Sie sich eine Community auf Twitter auf, damit Sie an Ihrem Unternehmen latent Interessierte über Veränderungen informieren können. Twitter wird von einer breiten Zielgruppe genutzt. Damit erreichen Sie auch schon gestandene Fachkräfte.

5. Xing und LinkedIn

Die beiden Plattformen funktionieren sehr ähnlich. Hier pflegen Sie je ein Unternehmensprofil, auf dem Sie Jobangebote veröffentlichen können. Beide Plattformen sind Business-Netzwerke. Damit erreichen Sie Personen im beruflichen Umfeld, die an möglichen Stellenangeboten interessiert sind.

Pflegen Sie auch ein persönliches Profil als Recruiter, über das sie Kandidaten direkt ansprechen können. Suchfilter zu Branche, Karrierestufe, Ausbildung oder Arbeitgeber ermöglichen, Kandidaten zu finden, die Ihren Anforderungen entsprechen. Gehen Sie nur auf diejenigen Kandidaten zu, die wirklich zu ihrem Stellenprofil passen. Sprechen Sie diese persönlich und individuell an. Massenansprachen mit Standardtexten sind verlorene Liebesmühe.

Auf LinkedIn wie auch auf Xing ist es möglich, Gruppen zu einem Thema zu erstellen. Veröffentlichen Sie Ihre Inhalte, wenn die Nutzer am aktivsten sind. Das ist werktags morgens von sieben bis zehn Uhr und nachmittags zwischen vier und sechs Uhr. Die Nutzer sind vor allem arrivierte Berufsleute im mittleren bis fortgeschrittenen Alter.

6. Facebook

Facebook ist LinkedIn oder Xing für etwas jüngere Nutzer. Wie auf den beiden Businessplattformen erstellen Sie hier ein Unternehmensprofil, auf dem Sie Werbung oder Jobangebote posten und Kandidaten direkt ansprechen können. Auch Gruppen können Sie hier bilden.

Der Unterschied hingegen ist, dass Facebook eine Freizeitplattform ist. Hier treffen sich Freunde und schaut man sich zum Zeitvertreib etwas um. Das bedeutet, dass Sie Ihre Inhalte entsprechend spannend, kurz, unterhaltsam und ungezwungen präsentieren. Verwenden Sie Fotos und Videos, um Aufmerksamkeit zu erhaschen, und posten Sie mindestens einmal pro Tag. Sonst gehen Sie in der Flut der Inhalte unter. Für Reaktionen sollten Sie sich schnell bedanken. Das wird auf Facebook erwartet und ist für Sie eine Chance zur Kontaktnahme.

7. YouTube

YouTube ist der Video-Kanal in den Sozialen Netzwerken. In der Gestaltung der Filme können Sie Ihre Kreativität austoben. Stellen Sie Ihr Unternehmen vor, machen Sie eine Unternehmensführung per Video, lassen Sie Mitarbeitende von Ihrer Arbeit erzählen. Solche authentischen Einblicke in ein Unternehmen schätzen potenzielle Bewerbende sehr. Bleiben Sie dabei glaubwürdig und produzieren Sie keine Hochglanz-Werbefilme. Dennoch gilt es, die Videos professionell erstellen zu lassen, denn die Ansprüche der Nutzer an die Qualität und den Inhalt der Videos sind hoch.

Angesichts der vielen Möglichkeiten, in den Sozialen Netzwerken aktiv Kandidaten zu suchen und zu finden, besteht die Gefahr, sich zu verzetteln. Überlegen Sie sich deshalb zu Beginn, mit welchen Kommunikationskanälen Sie Ihre Zielgruppe erreichen und mit welchen Instrumenten Sie Ihr soziales Netzwerken starten.